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Führen wie ein Mönch

04.07.2022 19:51, Lesedauer: ca. 1o Minuten, Von: Dominic Malzahn


Die schwierigste Seite meines Lebens! Warum?
Ich habe in benedektinischer Führung MEINE Antwort gefunden. Sie entsprach mir voll und ganz - dementsprechend hoch ist meine Emotionalität, wenn ich an dieses Thema denke - es ist ein Herzensthema! Ich hoffe (ganz am Anfang stehend), dass ich diesen gerecht werden kann! 


Mit diesen Worten begann Pater Anselm Grün das Seminar "Menschen führen - Leben wecken" für mich im Jahr 2017. Seitdem bin ich begeisterter Anwender der benedektinischen Lehre in meiner Führung. 


Denn sie ist absolut modern und anwendbar in heutigen Fragestellungen - auch ganz außerhalb der Klostermauern! 


1. Die Regel

Okay, fangen wir vorne an: Was ist die Regel des heiligen Benedikts? 
Es ist die Ordensregel, nach der alle Mönche der Benedektinerorden leben. Dabei ist sie bereits über 1.400 Jahre alt. Sie umfasst hunderte Beschreibungen an Aufgaben und die Verhaltensweisen eines Bruders im Orden. Warum ist sie so spannend? 

Benedektinermönche sind unendlich nah an dem Leben auf dieser Welt. Sie leben keineswegs in Abgeschiedenheit, wenngleich gerne mal in Stille. Aber ihnen ist Geld verdienen und wirtschaften ein persönliches anliegen, denn die Regel definiert eine wichtige Grundregel Ora et labora - Bete und arbeite. Das macht sie keineswegs fernab des Lebens im Wirtschaftsleben! 


2. Der Cellerar

An der Abteispitze eines benedektinischen Klosters stehen 3 zentrale Rollen, für die die Regel Benedikts klare Anforderungen an Führungskräfte definiert: 

  • der Abt, der Leiter einer Abtei
  • der Prius - der Stellvertreter des Abts
  • der Cellerar - der Kellermeister bzw. wirtschaftlicher Leiter einer Abtei


3. Die Führung des Cellerars - Ein Auszug


Im ersten Abschnitt der Regel geht es um die Beschaffenheit einer Führungskraft. 

Die Eignung wird auf Grundlage spezieller Werte und Tugenden definiert. 

Nutzen Sie diese Begriffe gerne für eine Reflexion - Ihnen steht auch am Ende dieses Artikels ein Fragebogen zur Verfügung mit weiteren Fragen. 


Interessant für die heutige Sicht ist in meinen Augen aber, dass Werte ausschlaggebend für die Eignung einer Führungskraft sind und diese das Fundament der Führung in den Gemeinschaft bilden. Mal unabhängig davon, dass ich viele Führungskolleg*innen erlebe, denen diese sehr benedektinischen Werte gut stehen würden. 


Mehr zur Führung mit Werten

Der nächste Abschnitt befasst sich mit der Haltung der Führungskraft

  • gottesfürchtig bedeutet für mich die Unfehlbarkeit fremder Haltungen und Meinungen. Ich besinne mich ganz auf die sinnerfüllte Vorgehensweise und lasse mich nicht fremdsteuern
  • Der liebende Vater steht für mich für den Begleiter, den Berater, aber auch den Rückzugsort und den Beschützer

Mit diesen beiden Haltungen fühle ich mich häufig sehr ausgeschöpft in meiner Führung. Mir hilft hier die Einkehr und die Stille - denn hier können Gedanken kommen, Emotionen entstehen und beurteilen und ich kann Kraft sammeln. 


Vor allem richtet sich aber der Blick hier auf die Sichtweise der Führungskraft. Denn sie geht von der Sicht auf liebenswerte, wertvolle und einzigartige Mitmenschen aus.




Ein ganz wichtiges Grundprinzip der Führung sind neben der Beschaffenheit und Weltsicht natürlich auch die Führungsinstrumente. Also dem, wie unsere Führung erlebt wird. Dem, wie wir uns verhalten - und damit auch dem Teil, der uns berechenbar macht. 

Gerade dieser Teil ist in der benedektinischen Lehre frei von den Elementen, die einen "bitteren Geschmack" hinterlassen. Die Instrumente und Praktiken orientieren sich an Wertschätzung, an der Anerkennung der Besonderheit der Person mir gegenüber, nicht dem Verstecken hinter Themen!


Egal. in welche Lehre wir schauen, wir treffen auf Demut in verschiedensten Facetten: "Servant Leadership", "Führung als Dienstleistung", Coachende / Beratende Führung,... 

Auch in unseren modernen Führungsmethoden kommt der Rückzug aus der Sache und Bezug auf Personen wieder und wieder auf. Und damit entsprich sie vollständig der Moderne: Die Erfüllung des Bedürfnis-Olymp ist die Autonomie und die Freiheit agieren zu können. Selbstbestimmt zu sein. Also prüfen Sie immer wieder: Können Sie Ihre Leute ziehen lassen? Können Sie sie autonom agieren lassen? 

By the way: Autonomie heißt nicht fallen lassen - Geben Sie Ihren Leuten genug Zeit sich anzupassen und bauen Sie Spielraum ein, dass sie auch einmal stolpern dürfen!

Ein anderer schöner Spruch: "as a Leader you take much of the blame and few of the fame". Und als Teilzeit-Veteran kann ich sagen: Auch das wird sich für Sie als Führungskraft lohnen. Lehnen Sie sich zurück und lassen IHRE EXPERTEN machen. 




Ein in der Führung von Experten (nicht nur Führungskräften!)  wiederkehrendes Problem ist die Selbstaufgabe. Als benedektinischer Leader streben wir nach einem liebenden Führungsverständnis. Dabei vergessen wir aber so gut und gerne die Selbstliebe

Auch als Führungskräfte sind wir Menschen! Auch wir stehen laufend noch, wenn bereits alle liegen. Es ist daher um so wichtiger mit unserem Inneren gut umzugehen. Denn das, was wir geben, sollten wir auch erfahren - sonst schöpfen wir sehr schnell aus einem leeren Brunnen. 


Vielleicht kam Ihnen nun hier und da der Gedanke "schön, aber warum ist das jetzt modern und zeitgemäß?" oder "und wie soll ich das nun umsetzen?" 


Zum Einen möchte ich Sie gerne auf diesen Blog-Artikel aufmerksam machen: 

Führung auf 3 Ebenen - wie benedektinisch Führen auch heute aktuell ist 

Zudem lade ich Sie herzlich in den Bereich der Seminare zur Führung in Stille - Einkehr für Führungskräfte ein


IN STILLE FÜHREN


Dieser Artikel ist ein Einstieg in das Thema benedektinisch Führen und er beinhaltet Impulse. Es ist bei Weitem nicht alles zu diesem Thema gesagt! Und es ist ein absolutes Herzensthema! 

Egal, wie Sie führen - seien Sie gut zu sich, Sie haben es sich verdient, herzlichst, 



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